Lot 374

England, Höhe 1750 mm, circa 1900
Einzigartiger Präzisionsregulator mit magnetischer Pendelanregung und Variante der "Spring-Pallet"-Schwerkrafthemmung
Geh.: Mahagoni, Satinholz. Ziffbl.: versilbert. Werk: Messing-Stabformwerk, skelettiert, Messing-Stahlpendel, Aufhängung über Pendelfeder.
Eine wahrhaft verwegene Konstruktion sorgt bei diesem Regulator für die Steuerung des Pendelantriebs: Vom Pendel geführt streicht ein kurzes, am Ende einer Stange hängendes Stück Federstahl über zwei Erhebungen hinweg, die auf einem biegsamen Metall befestigt sind. Wenn das Pendel ausreichend an Auslenkung verloren hat - was alle fünf bis sechs Pendelschwünge der Fall ist -, "verhakt" sich das Federstück zwischen den Erhebungen, der Metallstreifen wird nach unten gebogen und ein Kontakt geschlossen, der zwei Magnete im Gehäuse aktiviert, die dem Pendel neuen Schwung verleihen. Die mit Rollenpaletten ausgestatteten Arme der Hemmung werden durch das Pendel abwechselnd links und rechts gehoben; die kleinen Gewichte an den Hebeln der Hemmung treiben über die Schwerkraft das Werk an. Der Vorgang ist durch den Zifferblattring und den reduzierten Werksaufbau gut zu verfolgen: ist doch das Werk, in einer Linie aufgebaut und aus 6,3 mm starkem Messing, nur etwa 23 mm breit. Das Gehäuse dieser wohl einmaligen Uhr ist im Sockel mit einer intarsierten Schneckenmuschel verziert: ein Hinweis auf den Erbauer oder den Besitzer?