96. Auktion
18.11.2017
Lot 582
Jean-Simon Bourdier, Paris, Höhe 610 mm, circa 1787
Außergewöhnliche Louis XVI Vasenuhr mit Datum und Halbstunden- / Stundenselbstschlag, prächtig dekoriert mit Ziegenböcken
Geh.: roter und weißer Marmor und feuervergoldete Bronze. Ziffbl.: Email, signiert Bourdier und Dubui (Dubuisson), dekoriert. Werk: rundes Messing-Vollplatinenwerk, 2 Federhäuser, 1 Hammer / 1 Glocke, Schlossscheibe, Graham-Hemmung, Pendel mit Fadenaufhängung und großer punzierter Sonnenpendellinse mit Apollonhaupt.
Eine große Vase aus weißem Marmor mit Henkeln aus Ziegenbockköpfen wird von einem Bouquet aus Rosen und Granatäpfeln bekrönt. Girlanden aus Weinreben und herabhängende Draperien verbinden die Köpfe mit dem Gefäßkörper. Die Vase mit integrierter Uhr steht auf einem vierbeinigen hohen Sockel aus Bocksfüßen, die mit Girlanden aus Rosenlaub und -blüten miteinander verbunden sind. Das vordere Bein ist mit einem blumengeschmückten Mädchenkopf dekoriert.
Eine nahezu identische Vasenuhr ist abgebildet und beschrieben in: G. Henriot, "Bronzes et Bois Sculptés des Collections Privées", Paris, Abb. 12 und S. de Ricci "Louis XVI Furniture", hrsg. von Julius Hoffmann, Stuttgart S. 269.
Jean Simon Bourdier (1760-1839) war einer der erfinderischsten Uhrmacher seiner Zeit. Er erhielt die Meisterwürde am 22. September 1787 in Paris und wurde schnell für seine perfekten Uhrwerke berühmt. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts arbeitete er zusammen mit dem Uhrmacher Godon, dem Grafiker Dugourc und dem Bildhauer Pierre Julien und stellte einige bedeutende Stücke für den spanischen König Karl IV. her. Gleichzeitig stand Bourdier in enger Verbindung mit den wichtigsten Kaufleuten seiner Zeit wie Daguerre und Julliot - er wählte äußerst sorgfältig aus, mit wem er bei der Herstellung seiner wunderbaren Uhren zusammenarbeitete. Darunter waren die Kunstschreiner Lieutaud und Riesener sowie die Bronzekünstler Galle, Thomire und Rémond, der Möbelschreiner Schwerdfeger und die Emailleure Dubuisson und Coteau. Bourdiers Uhren wurden meist über die Händler Daguerre, Lignereux und Juilliot vertrieben.
Quelle: H.L. Tardy, Dictionnaire des horlogers francais, Paris 1972, S. 74 und https://watch-wiki.org/index.php?title=Bourdier,_Jean-Simon, Stand 04.10.2017
Außergewöhnliche Louis XVI Vasenuhr mit Datum und Halbstunden- / Stundenselbstschlag, prächtig dekoriert mit Ziegenböcken
Geh.: roter und weißer Marmor und feuervergoldete Bronze. Ziffbl.: Email, signiert Bourdier und Dubui (Dubuisson), dekoriert. Werk: rundes Messing-Vollplatinenwerk, 2 Federhäuser, 1 Hammer / 1 Glocke, Schlossscheibe, Graham-Hemmung, Pendel mit Fadenaufhängung und großer punzierter Sonnenpendellinse mit Apollonhaupt.
Eine große Vase aus weißem Marmor mit Henkeln aus Ziegenbockköpfen wird von einem Bouquet aus Rosen und Granatäpfeln bekrönt. Girlanden aus Weinreben und herabhängende Draperien verbinden die Köpfe mit dem Gefäßkörper. Die Vase mit integrierter Uhr steht auf einem vierbeinigen hohen Sockel aus Bocksfüßen, die mit Girlanden aus Rosenlaub und -blüten miteinander verbunden sind. Das vordere Bein ist mit einem blumengeschmückten Mädchenkopf dekoriert.
Eine nahezu identische Vasenuhr ist abgebildet und beschrieben in: G. Henriot, "Bronzes et Bois Sculptés des Collections Privées", Paris, Abb. 12 und S. de Ricci "Louis XVI Furniture", hrsg. von Julius Hoffmann, Stuttgart S. 269.
Jean Simon Bourdier (1760-1839) war einer der erfinderischsten Uhrmacher seiner Zeit. Er erhielt die Meisterwürde am 22. September 1787 in Paris und wurde schnell für seine perfekten Uhrwerke berühmt. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts arbeitete er zusammen mit dem Uhrmacher Godon, dem Grafiker Dugourc und dem Bildhauer Pierre Julien und stellte einige bedeutende Stücke für den spanischen König Karl IV. her. Gleichzeitig stand Bourdier in enger Verbindung mit den wichtigsten Kaufleuten seiner Zeit wie Daguerre und Julliot - er wählte äußerst sorgfältig aus, mit wem er bei der Herstellung seiner wunderbaren Uhren zusammenarbeitete. Darunter waren die Kunstschreiner Lieutaud und Riesener sowie die Bronzekünstler Galle, Thomire und Rémond, der Möbelschreiner Schwerdfeger und die Emailleure Dubuisson und Coteau. Bourdiers Uhren wurden meist über die Händler Daguerre, Lignereux und Juilliot vertrieben.
Quelle: H.L. Tardy, Dictionnaire des horlogers francais, Paris 1972, S. 74 und https://watch-wiki.org/index.php?title=Bourdier,_Jean-Simon, Stand 04.10.2017
Verkauft
schätzpreis
10.000—15.000 €
Realisierter Preis
12.400 €