96. Auktion

18.11.2017

Lot 293

Jarossay & Cie. à Paris, Höhe 1500 mm, circa 1850
Musealer Langzeit-Wandregulator mit springender Zentralsekunde und Schneckengetriebe; konstruiert nach den Patenten Nr. 215 vom 16. Oktober 1844 und 216 vom 31. Juli 1847 - mit einer errechneten Gangdauer von 3 Jahren und 5 Monaten
Geh.: Nussbaum, Marmor-Rückwand. Ziffbl.: Email. Werk: Rechteckform-Messingwerk, zwei verzahnte Federhäuser mit Antrieb über Endlosschnur, Scherenhemmung, Stahlpendel mit Messinglinse, Aufhängung über Pendelfeder mit Temperaturkompensation.
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts waren manche innovative Geister der vielen Zahnräder in Uhrwerken anscheinend überdrüssig: Dies zeigen nicht nur Nowman Micah Saatis amerikanisches Schiffschronometer mit Schneckenantrieb nach einem Patent von 1984 und eine deutsche Standuhr von F. Schmidt in Deutschland, sondern auch und vielleicht am erfolgreichsten die Regulatoren Louis-Antoine Jarossays aus Paris. Sind doch seine Uhren keine Einzelstücke geblieben und immerhin in kleiner Stückzahl gebaut worden, die freilich höchst selten auf dem Markt auftauchen.
Jarossay wurde vermutlich um 1780 geboren, heiratete 1833 und gründete die Firma Jarossay & Cie., die in der Rue 10 Valois Saint Honoré in Paris ansässig war. Er gilt als erfindungsreicher Uhrmacher, der sich intensiv mit den Möglichkeiten der Schneckengetriebe befasste. Er starb am 13. Februar 1859.
Der Einsatz des Schneckentriebs anstelle von herkömmlichen Zahnrädern in Uhren hatte zum einen das Ziel, die Herstellung zu vereinfachen, zum anderen versprach man sich hohe Laufzeiten. Aus der Patentschrift läßt sich denn auch für die entsprechenden Werke eine Gangdauer von über drei Jahren ableiten. Einen schönen Überblick über diese - letztlich nicht von durchschlagendem Erfolg gekrönten - Bemühungen findet man bei Hans-F. Tölke in den Nummern 5 und 6 des Klassik Uhren Jahrgangs 1994.

Verkauft

schätzpreis
25.00050.000 €
Realisierter Preis
39.700 €