96. Auktion

18.11.2017

Lot 408

Joseph Martineau Sen., London, Werk Nr. 677, Geh. Nr. 677, 49 mm, 117 g, circa 1732
Hochqualitative Doppelgehäuse-Spindeltaschenuhr mit außergewöhnlichem Repoussé-Übergehäuse: Äsops Fabeln
Geh.: Übergehäuse - 22Kt Gold, Repoussé-Dekor, Gehäusemacher-Punzzeichen "SG" (Stephen Goujon, London). Innengehäuse - 22Kt Gold, Gehäusemacher-Punzzeichen "SG" (Stephen Goujon, London), Werkschutzkappe. Ziffbl.: Email. Werk: Vollplatinenwerk, Kette/Schnecke, dreiarmige Messingunruh.
Das Außengehäuse ist ungewöhnlich dekoriert. In Repoussé-Technik werden ausgewählte, symbolhafte Fabeln des antiken, griechischen Dichters Äsop dargestellt:
Das zentrale Medaillon auf der Rückseite zeigt die Fabel "Vom Fuchs und dem Ziegenbock". Am Rand befinden sich vier Kartuschen mit weiteren Fabelszenen: "Das Lamm und der Wolf", "Der Bär und die Bienen", "Vom Fuchs und Raben" und "Der habgierige Hund". Zwischen den Medaillons punzierte Kriegstrophäen und Rankendekor.
Äsop charakterisierte mithilfe seiner Tierfabeln das Verhalten seiner Mitmenschen. Beispielgebend und durchaus mit moralisierender und erzieherischer Absicht hielt er so den Menschen einen Spiegel vor, in dem sie sich erkennen sollten.
Die zu findenden Informationen über Joseph Martineau Senior sind spärlich und oft auch widersprüchlich. Bekannt ist, dass er ein bedeutender Uhrmacher war und als französischer Hugenotte nach London kam. Er arbeitete ab circa 1744 in der Orange Street in London und bis mindestens 1770 bei seiner späteren Adresse St. Martins Court. Seine Uhren kann man in zahlreichen Museen wie zum Beispiel dem Metropolitan Museum of Art in New York oder dem Mathematisch Physikalischen Salon in Dresden finden. Der Gehäusemacher Stephen Goujon in der Porter Street, Ecke Newport Alley, ließ sein Zeichen im Jahr 1720 eintragen. Er war Mitglied der Clockmakers Company und erhielt 1760 die Meisterwürde.

Verkauft

schätzpreis
6.5009.000 €
Realisierter Preis
11.600 €