96. Auktion

18.11.2017

Lot 444

Maison Benjamin Haas Jeune, Genève-Paris, Geh. Nr. 13760, 59 mm, 211 g, circa 1900
Außergewöhnliche, schwere doppelseitige Taschenuhr mit patentiertem Deckelaufzug, Minutenrepetition, EWIGEM Kalender, Mondphase und zweiter Zeitzone
Geh.: 18Kt Gold. Ziffbl.: Email. Werk: 1/2-Platinenwerk, 2 Hämmer / 2 Tonfedern, Goldschrauben-Komp.-Unruh.
Nach unseren Informationen ist dies die komplizierteste von Haas gefertigte Taschenuhr mit Deckelaufzug.
Haas & Cie.
Im Jahr 1848 gründen die Brüder Leopold (1827-1915) und Benjamin (1828-1925) Haas, beide Ritter der Ehrenlegion, die ANCIENNE MANUFACTURE DES MONTRES HAAS & CIE. Von Genf aus erreicht das Haus Haas seine Reputation mit außerordentlichen Uhren, die selbst heute noch als modern gelten können. Schon damals zeichnete sich die Uhrenmanufaktur Haas durch ihre einzigartigen, exklusiven Stücke aus. Rare Kostbarkeiten wie Doppel - Chronographen entstehen ebenso wie wunderschön gearbeitete Taschen und Armbanduhren. Das herausragende Prinzip der Uhrenmanufaktur war die Verbindung von Einfachheit, Technik und Eleganz. Benjamin Haas erfand einen Aufzug, bei dem die Feder durch das Öffnen des Deckels der Savonette aufgezogen wurde. Patents 1873, Seite 48, erläutert und illustriert das britische Patent Nr. 3945, das am 2. Dezember 1873 an Benjamin Haas vergeben wurde. Andere Uhrmacher nutzten das Patent gegen Gebühren. Im Jahre 1884 änderte Haas seinen Namen in Haas Neveux & Cie, um kundzutun, dass neue Familienmitglieder ihren Platz in der Gesellschaft eingenommen hatten. Gleichzeitig wird das Original Logo von B.H. & Co. (für Benjamin Haas & Co) geändert in den kleinen rennenden Hasen, der in einem Oval unterhalb der Buchstaben HNC die Dynamik des Hauses verkörpert. Ein Rekord gelang der Manufaktur im Jahr 1896 mit einem ultradünnen Laufwerk (2mm) für eine Damenuhr. 1902 gewinnt HAAS den ersten Preis für Präzision im Wettbewerb des renommierten "Observatoire de Genève".
Das englische Patent Nr. 3945 wurde Benjamin Haas am 2. Dezember 1873 für die Entwicklung einer neuen und ungewöhnlichen Aufzugsform zugesprochen, welche sich die Energie zu Nutzen machte, die beim Schließen des vorderen Deckels einer Uhr entstand. Haas verbesserte das ursprüngliche System und stattete seine Uhr mit einer 36-Stunden Gangreserve aus (durch zwölf Schließungen des Deckels). Er veränderte das fliegende Federhaus durch ein zusätzliches Rad, womit er durch eine einzige Deckelschließung einen Aufzug von drei Stunden erreichte. Haas erfand außerdem eine Sicherheitsvorrichtung, die den Mechanismus ausklinkte wenn er vollständig aufgezogen war; so wurden Schäden am Deckel vermieden.

schätzpreis
36.00045.000 €
Realisierter Preis
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