Lot 71

Ilbery, London, Werk Nr. 6835, 57 mm, 120 g, circa 1820
Goldemail-Taschenuhr mit Zentralsekunde und Halbsekundensprung für den chinesischen Markt
Geh.: 18Kt Gold und polychromes Email. Ziffbl.: Email. Werk: Brückenwerk, Schlüsselaufzug, aufwändig floral graviert, fliegendes Federhaus, Duplexhemmung, fünfarmige Stahlunruh.
Die Rückseite ist verziert mit einem opak emaillierten, geometrischen Muster aus stilisierten Blüten und Rauten mit eingeschriebenenen grünen Punkten auf schwarzem Grund. Die beiden Lunetten auf der Vorder- und Rückseite sind ähnlich dekoriert mit Emailherzen, Rauten und transluzid grün emaillierten Punkten. Korrespondierend mit Champlevé Email verziert der Schaft und Pendant.
William Ilbery (circa 1760-1839) begann sein Schaffen 1780 in der Goswell Street in London und zog von dort aus später in die Duncan Terrace. Angeregt durch das Beispiel von James Cox in London und Pierre Jaquet-Droz in der Schweiz spezialisierte sich Ilbery auf die Herstellung von Luxusuhren für den chinesischen Markt. Er orientierte sich anfangs stark am traditionellen englischen Stil mit Vollplatinenwerk und Duplexhemmung. Seine späteren Werke verfügen nach dem Vorbild des Lepine-Kalibers über ein freistehendes Federhaus, ähnliches gilt für die von Jaquet-Droz und von William Anthony in London signierten Werke. Ilbery ließ die Gehäuse seiner Uhren von besten Genfer Emailleuren wie Jean-Francois-Victor Dupont und Jean-Louis Richter auf das Aufwändigste verzieren. Er veranlasste die Produktion reich gravierter Werke für den asiatischen Markt in Fleurier in der Schweiz; andere Uhrmacher in Fleurier wie z.B. Bovet und Juvet folgten seinem Beispiel. Daher kann man Ilbery zweifellos als einen der renommiertesten Hersteller der sog. "chinesischen Uhren" bezeichnen. Obwohl er hauptsächlich in London arbeitete, hielt Ilbery engen Kontakt mit dem Handelsverkehr in anderen Ländern; es existiert eine Uhr mit der Signatur "Ilbery Paris". Die Firma "Ilbery & Son" ist in London, in Fleurier sowie in Kanton eingetragen.