97. Auktion

12.5.2018

Lot 262

Breguet Nr. 4359, Werk Nr. 4359 6806, Höhe 155 mm, circa 1884
Qualitätsvolle Reiseuhr mit Viertelstunden- / Stundenschlagwerk "Grande und Petite Sonnerie", Viertelstundenrepetition und Wecker - verkauft am 24. Dezember 1884 für 1.200 Francs an Madame L. Goldschmidt - mit Breguet Stammbuchauszug Nr. 4501
Geh.: vergoldetes Bronzegehäuse, profiliert, dreiseitig facettverglast, verglaste Oberseite, aufwändig dekorierter Tragegriff, Hebel für Wahlschaltung: Grande bzw. Petite Sonnerie und Silence. Ziffbl.: Email, vergoldeter Fond. Werk: rechteckiges Messing-Vollplatinenwerk "première qualité", punziert "AM" (François Arsène Margaine, Rue Beranger 22 und Rue Bondy 54, Paris), 3 Hämmer / 2 Tonfedern, zusätzliche Email Weckerscheibe mit radialen arab. Zahlen, 3 Federhäuser für Gehwerk, Stundenschlagwerk und Wecker, Echappement mit Ankerhemmung, Anker mit Rubinpaletten, Goldschrauben-Komp.-Unruh.
Francois Arsène Margaine war ein bekannter Uhrmacher von Reiseuhren. Er hatte verschiedene Niederlassungen in Paris.
Bei der Pariser Weltausstellung 1889 gewann er eine Silbermedaille, schließlich 1900 ein Goldmedaille. Neben Paul Garnier gilt Francois Arsène Margaine als einer der besten Pariser Uhrmacher von Reiseuhren und Pendule d'Officiers der "Belle Epoque". In Russland verkaufte Pawel Buhré unter seinem eigenen Namen Reiseuhren, die von Margaine angefertigt waren. Als Markenzeichen dient ein Bienenkorb mit den Intitialen AM.
Quelle: https://watch-wiki.org/index.php?title=Margaine,_Francois_Ars%C3%A8ne, Stand 26.02.2018.
Levin Goldschmidt studierte 1847 bis 1851 zuerst Medizin, dann Jurisprudenz in Berlin, Bonn und Heidelberg. In Berlin gehörte er der Landsmannschaft Normannia an.[1] 1851 erwarb er an der Universität Halle die juristische Doktorwürde mit einem Thema über Kommanditgesellschaften (De societate en commandite – Specimen I) und arbeitete dann bei den Danziger Gerichten. Nachdem er 1855 an der Universität Heidelberg über eine Digestenstelle mit der Arbeit Untersuchungen zur l. 122 § 1 D. de V. O. [45,1] habilitiert wurde, arbeitete er zunächst als Privatdozent an der Universität Heidelberg. Dort wurde er 1860 zum außerordentlichen und 1866 zum ordentlichen Professor der Rechte ernannt. Im August 1870 wurde er als Rat in das Bundes-, später Reichsoberhandelsgericht nach Leipzig, 1875 als Professor, an den eigens für ihn errichteten ersten Lehrstuhl für Handelsrecht, und Geheimer Justizrat an die Universität Berlin berufen. Goldschmidt wurde 1873 aufgrund seiner herausragenden juristischen Fähigkeit in die Vorkommission zur Erarbeitung eines einheitlichen Zivilgesetzbuches für Deutschland, dem BGB, berufen. Die dort getroffene grundlegende Entscheidung, dass Bürgerliches- und Handelsrecht in zwei verschiedenen Kodifikationen getrennt blieben, geht auf sein Engagement in der Vorkommission zurück.[2] In den darauffolgenden Kommissionen in den Jahren 1874 und 1890, die sich dann tatsächlich mit der Formulierung des BGB befassten, wurde Goldschmidt vermutlich auch wegen seiner jüdischen Abstammung zu seiner großen Enttäuschung allerdings nicht mehr bestellt.
Er ist auf dem Jüdischen Friedhof Schönhauser Allee in Berlin-Prenzlauer Berg bestattet.

schätzpreis
5.5008.000 €
Realisierter Preis
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