97. Auktion

12.5.2018

Lot 609

Charles Bertrand à Paris, Höhe 340 mm, circa 1780
Qualitätsvolle, dekorative Louis XVI Kaminuhr mit Halbstunden/Stundenschlag
Geh.: weißer Marmor und feuervergoldete Bronze, kreiselförmige Füße. Ziffbl.: Email. Werk: rundes, signiertes Messing-Vollplatinenwerk, 1 Hammer / 1 Glocke, Schlossscheibe, Kurzpendel.
Diese entzückende Kaminuhr ist verziert mit zeitgenössischen Dekorformen, wie Lorbeerranken, Pinienzapfen und Perlschnurdekor. Flankiert wird der Korpus durch vier plastisch gearbeitete, kannelierte Säulen, bekrönt durch eine blumengefüllte Vase. Zwei schnäbelnde Täubchen zieren die Vorderseite.
Die Uhr stammt von Joseph-Charles-Paul Bertrand, bekannt als Charles Bertrand (1746-89). Er war einer der führenden Pariser Uhrmacher seiner Zeit, der sich auf die Herstellung komplexer Uhrwerke spezialisierte. Während seiner illustren, aber relativ kurzen Karriere schuf Bertrand einige sehr schöne und seltene Werke, die heute zu den renommiertesten Sammlungen der Welt zählen, darunter das Metropolitan Museum New York, die Walters Art Gallery, Baltimore und das Musée National des Techniques in Paris.
Anders als viele seiner Zeitgenossen kam Charles Bertrand nicht aus einer Uhrmacherfamilie, denn sein Vater Joseph war Oberkellner. Bertrand wurde am 24. Mai 1746 in Nettancourt bei Châlons geboren und begann 1761 im Alter von 14 oder 15 Jahren eine Lehre in Paris bei Eustache-François Houblin. Im Jahre 1770 stellte Bertrand seinen Chef d'oeuvre vor und im folgenden Jahr wurde er als Mâitre-Horloger aufgenommen. Aufgrund der offensichtlichen Qualität seiner Arbeit wurde er zum Horloger de l'Académie Royale des Sciences ernannt. 1772 heiratete Bertrand und ließ sich im selben Jahr in der Rue Montmatre nieder, wo er für den Rest seines kurzen Lebens blieb. Trotz seiner Wertschätzung und angesehenen Kundenliste wurde Bertrand am 23. November 1789 - dem Jahr, in dem er starb - als bankrott erklärt.

schätzpreis
1.7005.000 €
Realisierter Preis
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