97. Auktion

12.5.2018

Lot 68

A. Lange & Co., Glashütte / Fr. Gutkaes in Dresden, Werk Nr. 1154, Geh. Nr. 1154, 45 mm, 66 g, circa 1850
Historisch bedeutende, frühe Glashütter Taschenuhr mit Schlüsselaufzug und Stiften-Steinankerhemmung aus der Experimentierphase A. Langes
Geh.: 18Kt Gold. Ziffbl.: Email. Werk: Brückenwerk, Schrauben-Komp.-Unruh.
Gustav Bernhard Gutkaes (1817 - 1893) war der Schwager und Associer von A. Lange, die gemeinsam von Friedrich Gutkaes 1842 das väterliche Geschäft übernahmen. G.B. Gutkaes, der weiterhin das Uhrenfachgeschäft auf der Schlossstrasse in Dresden betrieb, war der erste Konzessionär der neuen Uhrenfabrikation von A. Lange in Glashütte. Auf seine besondere Bestellung hin, weist diese Uhr nur seinen Namen aus. Ein normaler Vorgang, wovon auch andere Händler ebenso Gebrauch machten. Die vorliegende Uhr mit der Nr. 1154 wurde in dem Zeitraum 1851/52 hergestellt, was durch einen Schriftwechsel von Lange an Dr. A. Weinling vom 3.10.1851 unterstützt wird, so schrieb er:"....wir haben im elften Hundert gestempelt". Ab 1850 war der Steinschleifer Oskar Dittrich soweit ausgebildet, dass er die Stahlstifte des Ankers gegen prismenförmig geschliffene Steine austauschen konnte. Die Oberplatte des Werkes wurde zunächst stark reduziert. Sie löste das alte, bis dahin verbaute Ebauche vorübergehend ab. Auch der Anker mit langer Gabel hatte zu diesem Zeitpunkt noch seine Verwendung. Es gibt nur wenige Exemplare (circa 50 bis 100 Stück) dieses Kalibers, in dem prismenförmig geschliffene, senkrecht stehende Hebesteine verbaut wurden. Die Signatur: "Fr. Gutkaes Dresden" wurde wohl wegen des hohen Bekanntheitsgrades des Hofuhrmachers und Seniors angebracht. Warum sollte man altes Bewährtes mit dem eigenen, neuen Signet austauschen, zumal Gustav Bernhard Gutkaes erst 1855 zum Hofuhrmacher ernannt wurde.
Mit freundlicher Unterstützung durch Herrn Bernd Schaarschmidt

Verkauft

schätzpreis
6.50012.000 €
Realisierter Preis
8.100 €