98. Auktion

10.11.2018

Lot 259

Unbekannter französischer Meister / Johann Kuhlmann, Osnabrück , 56 x 66 x 31 mm, 183 g, circa 1575 / circa 1690
Astronomische Taschenuhr im oktagonalen Renaissance Gehäuse einer frühen Halsuhr
Geh.: Bronze, feuervergoldet, durchbrochen gearbeitet. Ziffbl.: Silber, Champlevé, radiale röm. Stunden, äußerer Datumsring, zentraler Mondalterring und Öffnung für Mondphase mit gravierter Mondphasenscheibe, einzelner gebläuter Stahlzeiger. Werk: Vollplatinen-Messingwerk, aufgelegte florale Zierelemente, Kette/Schnecke, Spindelhemmung, Tulpen Pfeiler, dreiarmige Stahlunruh, fein floral gravierter, durchbrochen gearbeiteter Unruhkloben.
Der vordere Deckel ist im Stil gotischen Kreuzblumendekors durchbrochen gearbeitet. Im Zentrum befindet sich das Christusmonogramm "IHS". Die Lunetten sind auf beiden Seiten mit floralem Rankenwerk graviert. Das Mittelteil ist balustradenförmig geöffnet, so dass man davon ausgehen kann, dass das ursprüngliche Werk mit einem Schlagwerk versehen war.
Frühe kunstvolle Renaissance-Gehäuse zeichneten sich durch ihre handwerkliche Perfektion aus und wurden nicht nur zu ihrer Zeit hoch geschätzt, sondern auch in den folgenden Jahrhunderten als Meisterwerke der Kunst verehrt. Das vorliegende Uhrgehäuse ist dafür ein perfektes Beispiel - es wurde in der zweiten Hälfte des 17. Jhdts. als ein solch ausgezeichnetes Stück anerkannt und sozusagen von Johann Kuhlmann aus Osnabrück mit einem zeitgemäßen Uhrwerk versehen.
Provenienz:
- Sammlung Au Vieux Cadran, Paris
- Versteigert bei Parke Bernet, New York, 15.03.1968, Los 10
- Albert Odmark Collection, Seattle
- Versteigert bei Christie's, London, "The Albert Odmark Collection of important clocks and watches", März 2005
- Bedeutende Wiener Privatsammlung
Lit.: Diese Uhr ist abgebildet und beschrieben in Samuel Guye & Henri Michel, "Mesures du temps et de l'espace", Fribourg 1970 und in "Uhren- und Messinstrumente", Zürich 1971, S. 68, 72.

schätzpreis
10.00015.000 €
Realisierter Preis
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