98. Auktion

10.11.2018

Lot 265

Eduardus East, Londini, 32 x 21 mm 41 g, circa 1650
Einzeigrige Renaissance Halsuhr im Bergkristallgehäuse von einem der bedeutendsten, frühen, englischen Uhrmacher
Geh.: gelappter und facettierter Bergkristalldeckel und -schale, floral gravierte Lunette aus vergoldetem Messing. Ziffbl.: Messing, feuervergoldet, kunstvoll graviert, aufgelegter silberner Ziffernring, fein geschnittener Eisenzeiger. Werk: feuervergoldetes Messing-Vollplatinenwerk, Darmsaite/Schnecke, Spindelhemmung, Balusterpfeiler, gebläutes Gesperr, feuervergoldetes Räderwerk, zweiarmige Stahlunruh, durchbrochen gearbeiteter und fein floral gravierter Unruhkloben.
Das von einem Blütenkranz umgebene Stundenzifferblatt mit schwarz gefassten römischen Zahlen auf dem silbernen Ziffernring zeigt mittig eine dörfliche Szene mit Bootsanlegesteg vor gebirgigem Hintergrund. Die schönen, strahlenden Facetten der Bergkristallschalen suggerieren Blütenköpfe.
Diese bemerkenswerte Uhr hat trotz ihrer Reduzierung auf das Wesentliche weder zu einem Qualitätsverlust bei der Veredelung der Teile geführt noch das Gesamtdesign beeinträchtigt.
Edward East war einer der wichtigsten frühen englischen Uhrmacher. Er wurde 1602 in Southill, Bedfordshire geboren und ging 1618 bei Richard Rogers in die Lehre. In den 1620er Jahren arbeitete er in Pall Mall. 1632 wurde er zu einem der ersten Assistenten der Clockmakers' Company, 1653 Meister. Im Jahre 1660 wurde er als Nachfolger von David Ramsay zum Hofuhrmacher von König Charles II.. Im Oktober 1692 schenkte East der Clockmakers' Company 100 Pfund, um die armen Mitglieder zu unterstützen. East wurde für die damaligen Verhältnisse sehr alt, er starb 1697.
Im Dezember 2015 wurde in der Auktion "The Celebration of the English Watch - Part I" bei Sotheby's in London eine ovale Halsuhr im Bergkristallgehäuse von Edward East für GBP 75.000 versteigert.
Provenienz: Bedeutende Wiener Privatsammlung

schätzpreis
16.00030.000 €
Realisierter Preis
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