98. Auktion
10.11.2018
Lot 288
Meistermarke "SB" (Stephan Brenner, Kopenhagen), Höhe 170 mm, datiert 1563
Fragment einer kleinen, einzeigrigen Spätrenaissance Türmchenuhr mit Stundenschlag - mit Motiven nach Virgilius Solis' Kupferstichfolgen der neun Heldinnen und Helden der Geschichte
Geh.: Bronze, feuervergoldet, graviert, 1 Hammer / 1 Glocke. Ziffbl.: aufgelegter Messing Ziffernring mit röm. Zahlen "I-XII" und innerer 24 Stundeneinteilung mit arab. Zahlen, sowie Tastknöpfen zur Nachtablesung, graviertes Zentrum, gebläuter Eisenzeiger. Werk: Eisenrahmen, Eisen- und Messingräderwerk, spätere Kette/Schnecke für Gehwerk, Darmsaite/Schnecke für Schlagwerk, Spindelhemmung sowie Löffelunrast fehlen.
Ein getreppter, schwarz ebonisierter und politierter Hartholzsockel aus späterer Zeit mit vier gedrückten, vergoldeten Kugelfüßen dient als Basis. Das zweiteilige, ineinander schiebbares Gehäuse besitzt einen quadratischen, profilierten Sockel mit zeitgenössischen Bandelwerkgravuren. Auf der Vorderseite befindet sich neben der Gravur der Jahreszahl 1563 auch die Initialen Stephan Brenners "SB" und das Kopenhagener Stadtwappen. Ein Adelswappen mit den Initialen "OB" im Zentrum des Stundenzifferblattes weisen auf den Erstbesitzer der Uhr hin.
Die drei Wandungen zeigen Gravuren aus der Kupferstichfolge "Die neun Heldinnen und Helden der Geschichte" des Nürnberger Kupferstechers und Zeichners Virgilius Solis (1514-1562): Rechts, Judas Makkabäus, der jüdische Freiheitskämpfer des 2. Jahrhunderts v. Chr., auf der Rückseite die Hl. Helena, Mutter des römischen Kaisers Konstantin und links Jaël, die einen Feind des Volkes Israel mit einem Schmiedehammer und einem Zeltpflock tötete.
Nach Abelers "Meister der Uhrmacherkunst" war Stephan Brenner wahrscheinlich ein deutscher Uhrmacher. Er ging 1554 nach Kopenhagen und wurde dort Hofuhrmacher. Er arbeitete mit Johan Sibe zusammen, z. B. bei einer astronomischen Uhr, datiert 1556. Werke Brenners aus den Jahren 1556, 1561, 1576, 1598 befinden sich im Nationalmuseum Kopenhagen. Weitere Uhren mit Datierungen zwischen 1558 und 1597 befinden sich in bedeutenden Museen und Privatsammlungen innerhalb und außerhalb Dänemarks.
Provenienz:
- The Richard and Erna Flagg Collection
- Versteigert bei Christie's, London, "Important Clocks inc. the Flagg Collection", Dezember 2001, Lot 109
- Bedeutende Wiener Privatsammlung
Fragment einer kleinen, einzeigrigen Spätrenaissance Türmchenuhr mit Stundenschlag - mit Motiven nach Virgilius Solis' Kupferstichfolgen der neun Heldinnen und Helden der Geschichte
Geh.: Bronze, feuervergoldet, graviert, 1 Hammer / 1 Glocke. Ziffbl.: aufgelegter Messing Ziffernring mit röm. Zahlen "I-XII" und innerer 24 Stundeneinteilung mit arab. Zahlen, sowie Tastknöpfen zur Nachtablesung, graviertes Zentrum, gebläuter Eisenzeiger. Werk: Eisenrahmen, Eisen- und Messingräderwerk, spätere Kette/Schnecke für Gehwerk, Darmsaite/Schnecke für Schlagwerk, Spindelhemmung sowie Löffelunrast fehlen.
Ein getreppter, schwarz ebonisierter und politierter Hartholzsockel aus späterer Zeit mit vier gedrückten, vergoldeten Kugelfüßen dient als Basis. Das zweiteilige, ineinander schiebbares Gehäuse besitzt einen quadratischen, profilierten Sockel mit zeitgenössischen Bandelwerkgravuren. Auf der Vorderseite befindet sich neben der Gravur der Jahreszahl 1563 auch die Initialen Stephan Brenners "SB" und das Kopenhagener Stadtwappen. Ein Adelswappen mit den Initialen "OB" im Zentrum des Stundenzifferblattes weisen auf den Erstbesitzer der Uhr hin.
Die drei Wandungen zeigen Gravuren aus der Kupferstichfolge "Die neun Heldinnen und Helden der Geschichte" des Nürnberger Kupferstechers und Zeichners Virgilius Solis (1514-1562): Rechts, Judas Makkabäus, der jüdische Freiheitskämpfer des 2. Jahrhunderts v. Chr., auf der Rückseite die Hl. Helena, Mutter des römischen Kaisers Konstantin und links Jaël, die einen Feind des Volkes Israel mit einem Schmiedehammer und einem Zeltpflock tötete.
Nach Abelers "Meister der Uhrmacherkunst" war Stephan Brenner wahrscheinlich ein deutscher Uhrmacher. Er ging 1554 nach Kopenhagen und wurde dort Hofuhrmacher. Er arbeitete mit Johan Sibe zusammen, z. B. bei einer astronomischen Uhr, datiert 1556. Werke Brenners aus den Jahren 1556, 1561, 1576, 1598 befinden sich im Nationalmuseum Kopenhagen. Weitere Uhren mit Datierungen zwischen 1558 und 1597 befinden sich in bedeutenden Museen und Privatsammlungen innerhalb und außerhalb Dänemarks.
Provenienz:
- The Richard and Erna Flagg Collection
- Versteigert bei Christie's, London, "Important Clocks inc. the Flagg Collection", Dezember 2001, Lot 109
- Bedeutende Wiener Privatsammlung
Verkauft
schätzpreis
10.000—20.000 €
Realisierter Preis
11.200 €