98. Auktion

10.11.2018

Lot 190

Konvolut von einem Bordakreis und weiteren Messgeräten
J. Angelé, Paris, Nr. 798, 270 mm, circa 1850
Vollkreiswinkelmessgerät im originalen Holzkasten
Geh.: Messing, Glas, Stahl.
Reflexionskreis
Auf dem Gradbogen besitzt der Reflexionskreis eine Silbereinlage mit einer Einteilung von zwei Mal 180°. Er verwendet Prismen zur Winkelmessung. Man verwendete den Reflexionskreis zur mehrfachen Messung von Winkeln, die zwischen den beiden Alhidaden abgelesen werden. Aus den Einzelmessungen bildete man dann einen Mittelwert, um zu möglichst genauen Ergebnissen zu kommen. Ein zur Ebene senkrechter Griff erlaubte neben senkrechten auch waagrechte Distanzen zu messen, was bei der Ermittlung von Monddistanzen sehr wichtig war. 1752 wurde der Höhenmesser von dem deutschen Astronom Tobias Mayer entwickelt, bei dem Versuch die ungenaue Teilung des Oktanten zu beseitigen. Der Marineoffizier Borda ergänzte die Idee und entwickelte einen Sextanten. Ab 1777 wurde er in Frankreich von Lenoir gebaut. Unter der Bezeichnung "full circle" stellte ihn James Throughton in England her. Während der großen wissenschaftlichen Weltumsegelungen fand der Borda-Reflexionskreis häufige Verwendung und noch im Ersten Weltkrieg wurde er als Vermessungs- und Navigationsinstrument mitgeführt.
Quelle: "Schiffahrtsmuseum-Brake" - "Borda-Reflexionskreis", http://www.schiffahrtsmuseum-brake.de/Erklaerungen/Sammlungsschwerpunkte/Borda-Reflexionskreis.htm, Stand: 03.03.2008
Lit.: Jean Randier, Nautische Antiquitäten, S. 123f.
Schiffahrtsmuseum der oldenburgischen Weserhäfen "Sammlungsschwerpunkt Navigation-Winkelmessinstrumente"

Verkauft

schätzpreis
1.5003.000 €
Realisierter Preis
2.000 €