98. Auktion

10.11.2018

Lot 373

Philipp Matthäus Hahn à Echterdingen zugeschrieben, 55 mm, 98 g, circa 1780
Seltene Taschenuhr mit Datumsanzeige
Geh.: Silber. Ziffbl.: Email. Werk: Vollplatinenwerk, offenes Federhaus, Zylinderhemmung, 5-armige Messingunruh.
Philipp Matthäus Hahn, Pfarrer zu Onstmettingen, Kornwestheim und Echterdingen (1739-1790) war ein eifriger evangelischer Geistlicher, daneben aber einer der hervorragendsten Feintechniker und Uhrmacher des 18. Jahrhunderts. Er stellte eine ganze Anzahl hochwertiger Taschenuhren her, fast alle davon mit Kalenderwerk und Angabe der Mondphasen. Er fertigte Sonnenuhren und Dielenuhren mit astronomischen Angaben sowie astronomische Uhren und Kalenderwerke, alles in technischer und geschmacklicher Hinsicht ausgezeichnete Stücke. Seine große Planetariumsuhr ist heute ein Glanzstück des Furtwanger Uhrenmuseums. Als erster in Deutschland verwendete Hahn für seine Taschenuhren den Zylindergang. Hahn befaßte sich aber auch eingehend mit der Anfertigung von Rechenmaschinen und Waagen und begründete die heute Weltruf genießende Württembergische Waagenindustrie. Seine Söhne arbeiten in seinem Sinne weiter und signierten ihre Uhren mit "Hahn, Hofmechanikus Stuttgart". Außer seinen Söhnen Christoph Matthäus, Johann Georg, Christian Gottfried und Immanuel arbeiteten auch Philipp Matthäus Hahns Brüder Georg David Polykarp und Egidius Stephanius Gottfried zeitweilig in seiner Werkstatt mit. Von seinen Mitarbeitern sind besonders zu erwähnen: Jacob Auch, Georg Matthäus Burger, Georg Joseph Sandra, Philipp Gottfried Schaudt, Johann Gottfried Ewald Sechting, Mauritius Steiner und Christoph Friedrich Strubel.
Lit.: "Meister der Uhrmacherkunst" von Jürgen Abeler, 1977

schätzpreis
5.5008.000 €
Realisierter Preis
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