99. Auktion

11.5.2019

Lot 364

Edouard Léon Palis, Bordeaux, 890 x 980 x 650 mm, circa 1900
Außergewöhnliche französische "Perpetuum Mobile" Pendule mit elektrischem Antrieb - gebaut für die Weltausstellung 1900 in Paris
Geh.: Messing, gestufter Mahagoni-Holzsockel. Ziffbl.: versilberter Zifferring. Werk: runde, durchbrochene Messingplatinen, Scherenhemmung, Federhaus, Aufhängung über Pendelfeder, Quecksilber-Komp.-Pendel.
Nicht weniger als 56 trapezförmige, bewegliche Gewichte sollten bei diesem enormen Stück Technik den alten Traum vom "Perpetuum Mobile", der ewig laufenden Maschine, zum Leben erwecken. Indem sie anscheinend bei ihrer kreisförmigen Bewegung unter Ausnutzung unterschiedlicher Hebelarme über eine Zahnradwelle ein Federhaus stetig mit Spannung versorgen, erzeugen sie in jedem Fall ein alle Sinne ansprechendes Schauspiel; ragt doch das drehende Rad mit den kippenden Hämmern fast einen Meter hoch, die Messingarme fallen hörbar auf ebensolche Stifte (die zumindest heute mit Gummi gedämpft werden) und die entstehenden Erschütterungen teilen sich auch dem schweren Holzsockel mit. Zwei Ketten und ein Riemen (und ein das Perpetuum-Konzept etwas einschränkender Elektromotor) vervollständigen den Aufbau mit einem fein gearbeiteten und schön sichtbaren Werk mit Scherenhemmung.
Gefertigt wurde die Uhr vermutlich von Edouard Léon Palis, der 1873 in Bordeaux als Sohn eines Uhrmachers geboren wurde. Der Vater arbeitete zunächst in Bordeaux, dann in Caudéran, wo auch der Sohn später seine Werkstatt und ein Photoatelier hatte. 1903 heiratete er die Tochter eines Schmuckhändlers. In der Zeitschrift "La Nature" des Jahrgangs 1902 soll er seine Uhr und den Mechanismus des "Perpetuum Mobile"beschrieben haben.
Abgebildet und beschrieben in Derek Roberts: Mystery, Novelty and Fantasy Clocks, Atglen 1999, S. 106.

Verkauft

schätzpreis
13.00020.000 €
Realisierter Preis
10.000 €