101. Auktion

16.11.2019

Lot 157

A. Lange & Söhne Glashütte B/Dresden, Werk Nr. 29248, Geh. Nr. 29248, 51 mm, 106 g, circa 1890
Goldene Glashütter Taschenuhr, ehemals im Besitz des deutschen Generals Werner von Blomberg, verkauft am 31.08.1890 an die Fa. Dürrstein & Co in Dresden für 253 Mark - mit Lange-Stammbuchauszug
Geh.: 18Kt Roségold. Ziffbl.: Email. Werk: 3/4-Platinenwerk, Schrauben-Komp.-Unruh.
Die Rückseite der Uhr trägt den aufwändig gestalteten Orden Pour le Mérite und die Inschrift "In Treue fest, 3. Juni 1918". An diesem Tag gegen Ende des Ersten Weltkriegs wurde der Orden nur einer einzigen Person verliehen, dem deutschen Major Werner Eduard Fritz von Blomberg.
Werner von Blomberg wurde 1878 im Pommerschen Stargard geboren. Nach der Ausbildung an der Preußischen Hauptkadettenanstalt in Groß-Lichterfelde begann er 1897 seine militärische Karriere; 1911 wurde er zum Haupmann befördert. Im Ersten Weltkrieg war er maßgeblich an den Planungen und Operationen der Schlacht um Verdun beteiligt.
Unter den Nationalsozialisten setzte sich seine Karriere fort, so dass er 1936 zum Generalfeldmarschall ernannt wurde. Nach Auseinandersetzungen um seine zweite Eheschließung - bei der Hitler und Göring Trauzeugen waren - kam es jedoch zum Zerwürfnis mit der Führung und Blomberg schied im Januar 1938 aus dem Amt. Obwohl er somit an den militärischen Operationen des Zweiten Weltkriegs nicht beteiligt war, wurde er nach Kriegsende verhaftet und in Nürnberg als Zeuge vernommen. Er starb allerdings schon im März 1946 an Krebs.
Der durch den preußischen König Friedrich II. 1810 gestiftete Orden Pour le Mérite ("Für das Verdienst") war die höchste militärische Tapferkeitsauszeichnung und nur Offizieren vorbehalten. Nach der Revolution von 1918/1919 und dem Ende der preußischen Monarchie wurde seine Verleihung eingestellt. Dagegen gibt es auch heute noch den von Alexander von Humboldt angeregten Pour le Mérite für Wissenschaften und Künste.

Verkauft

schätzpreis
4.0008.000 €
Realisierter Preis
4.400 €