101. Auktion

16.11.2019

Lot 605

Nicolas Vallin, Höhe 150 mm, circa 1610
Eines der frühesten existierenden englischen Türmchenuhrgehäuse mit verstecktem Kompass
Geh.: Messing, feuervergoldet. Ziffbl.: Silber, gravierte Kompassrose, gebläuter Eisenzeiger.
Alle Wandungen, selbst der Boden sind aufwändig graviert mit zeitgenössischem Dekor, mythologischen Gestalten und Fabelwesen. So tümmeln sich Drachen, Teufel, Engel und Hirsche, Phantasievögel und die Figur des Merkur zwischen Flammen und Rauchwolken, Blütenranken und Bandelwerk. Das Gehäuse wird bekrönt von einer durchbrochen gearbeiteten und gravierten Kuppel für die Glocke, eingefasst von vier Eckbalustern, ein weiterer abnehmbarer Baluster dient als Kuppelaufsatz, unter dem sich ein Kompass verbirgt.
Nicolas Vallin und sein Vater John (circa 1535–1603), ein flämischer Uhrmacher, emigrierten wohl um 1590 nach England, in einer Zeit politischer Unruhen in den Niederlanden. Nicholas arbeitete zunächst mit seinem Vater zusammen und soll sich dann um 1593 als Uhrmacher in St. Annes, Blackfriars, niedergelassen haben. Nicolas stieg schnell zum berühmtesten Uhrmacher Londons auf; er und sein Vater starben beim Ausbruch der Pest im Jahr 1603.
Einige Uhren von Nicolas Vallin befinden sich in bedeutenden Museen: Im Britischen Museum befindet sich eine musikalische Kammeruhr von Nicholas Vallin. In der Sammlung des Science Museums befindet sich eine kleine, runde Tischuhr mit astronomischem Uhrwerk. Eine weitere runde Uhr mit Wecker und eine kleine emaillierte Taschenuhr befinden sich in der Sammlung vom Metropolitan Museum of Art in New York. Eine quadratische Horizontaltischuhr im Musée International d’Horlogerie und in der Portland Collection, ausgestellt in der Harley Gallery, Welbeck, Nottinghamshire.
Quelle: https://watch-wiki.org/index.php?title=Vallin,_Nicolas, Stand 24.10.2019.

Verkauft

schätzpreis
3.5005.000 €
Realisierter Preis
12.000 €