101. Auktion

16.11.2019

Lot 608

Augsburg, Höhe 285 mm, circa 1630
Frühe Figurenuhr mit Automat und Stundenselbstschlag "Der Mohr" - ein seltenes Beispiel einer später "cercles tournants" bezeichneten Uhr
Geh.: Messing und Kupfer, feuervergoldet, graviert, punziert und ziseliert, Reste von Email, Bodenglocke. Ziffbl.: feuervergoldete Messingkugel mit Stundenband mit gravierten röm. Stunden "I-XII". Werk: rundes Messing-Vollplatinenwerk, feuervergoldet, 2 Federhäuser für Geh- und Stundenschlagwerk, 1 Hammer, Reste des ursprünglichen Stackfreeds (Kurvenscheibe und Stopprad), Spindelhemmung, innenverzahnte Schlossscheibe, dreiarmige Messingunruh.
Der runde, zweiteilige Sockel ruht auf drei Füßen, die als Löwenfiguren gearbeitet sind. Die Wandung ist mit Bandelwerk, Granatäpfeln und stilisierten Säulen reich dekoriert. Obenauf steht die vergoldete Statuette des Mohren zu seinen Füßen sitzt sich ein Äffchen. Er ist im Stil eines römischen Feldherrn bekleidet und trägt eine Krone. Mit einem Zepter in der rechten Hand zeigt er die Zeit auf dem Himmelsglobus an der Spitze eines stilisierten Baumstammes. Beim Glockenschlag zur vollen Stunde wendet der Mohr seinen Kopf.
Bei dieser frühen Automatenuhr handelt es sich um ein besonders ausgewogen gestaltetes Exemplar aus der Gruppe der Figurenuhren mit profanem Sujet des 16. Jahrhunderts mit schön graviertem und ziseliertem, original feuervergoldeten Gehäuse. Das Werk wurde mehrfach umgebaut und modernisiert, was darauf hindeutet, dass die Uhr von Generation zu Generation weiter gereicht wurde und eine große Wertschätzung erfahren hat.

Verkauft

schätzpreis
7.00012.000 €
Realisierter Preis
29.100 €