90. Auktion

15.11.2014

Lot 204

"LR" (Louis Roucel), 61 x 33 mm, circa 1780
Exquisite, extrem seltene Bonbonniére mit zwei Miniaturportraits, eines davon stellt vermutlich Marie Antoinette (1755-1793) dar
Geh.: 22Kt Gold, Herstellerpunze "LR" (Louis Roucel), Pariser Garantiestempel für 22Kt Gold 1774-1780, Gebührenstempel Jean-Baptiste Fouache (1775 - 1781).
Rundes Gehäuse mit losem Deckel, die Wandung dekoriert mit schwarzem Lack und rotgoldenen Paillon Sternen, feinst gravierte, zweifarbig goldene Montierungen. Im Zentrum des Deckels und des Bodens unter Glas und im gravierten Goldrahmen hochfeines Emailportrait auf Bein. Der Deckel zeigt ein Portrait, vermutlich von Marie Antoinette (1755-1793) nach links gewandt in einem spitzenverzierten Kleid und hochgestecktem lockigen Haar, der Boden ein Portrait einer nicht identifizierten Dame aus dem Umfeld Marie Antoinettes nach rechts gewandt im tief dekolltierten blauen Kleid mit hochgestecktem, gepuderten Haar mit Diadem und Perlenkette.
Im Musée Antoine Lécuye befindet sich ein ähnliches Gemälde Marie-Antoinettes. Es enstand 1775 und stammt von einem unbekannten Meister. Es wird vermutet, dass Jean-Baptiste Gautier Dagoty (1740-1786) das Gemälde 1775 schuf.
Marie Antoinette (1755-1793)
Marie Antoinette war als Maria Antonia Josepha Johanna geborene Erzherzogin von Österreich sowie Prinzessin von Ungarn, Böhmen, der Toskana und entstammte dem Haus Habsburg-Lothringen. Durch ihre Heirat mit dem französischen Thronfolger und späteren König Ludwig XVI. wurde sie zunächst Dauphine und später Königin von Frankreich und Navarra. Sie gilt als eine der schillerndsten Figuren während der Französischen Revolution und teilte neun Monate nach ihrem Gemahl dessen Schicksal auf dem Schafott.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Marie_Antoinette, Stand 26.09.2014.
Louis Roucel
Louis Roucel war einer der berühmtesten Juweliere seiner Zeit; Meister wurde er jedoch erst durch Königsrecht einige Jahre nach der Erfassung seiner ersten Arbeiten. Sein Bürge dabei war Alexis Porcher. Die Archive belegen, dass Roucel im Jahr 1759 an der Place Dauphine im Haus des Dosenmachers und königlichen Goldschmieds Jean Ducrollay lebte und arbeitete. Er zog dann im Januar 1764 an den Quai de l'Horloge, wo er bis 1776 (ein Jahr nach dem Tod seiner Frau) lebte.
Roucels Name taucht häufig in den Unterlagen des Ressorts "Menus-Plaisirs du Roi" auf, das die Gesamtverantwortung für die Vorbereitung und Durchführung aller königlichen Zeremonien und Feste trug; so wird erwähnt, dass Roucel die Summe von 4.800 Livres für Schmuckwaren erhielt, die zu den Hochzeitsfeierlichkeiten des Dauphins mit Marie Antoinette 1770 geliefert wurden. Louis Roucel starb am 6. März 1787 in Puteaux, einem kleinen Dorf westlich von Paris.

Verkauft

schätzpreis
12.00015.000 €
Realisierter Preis
11.600 €