90. Auktion

15.11.2014

Lot 212

Dominique-François Poitreau, Inventar Nr. 21, 81 x 63 x 42 mm, circa 1766
Museale Gold Schnupftabakdose mit Dekor aus Perlmutt und Diamanten
Geh.: 22Kt Gold, Gehäuseherstellerpunze "DFP" (Dominique-François Poitreau), Gebühren- und Quittungsstempel Jean-Jaques Prévost (1762-1768), Zunft-Jahrespunze "C" für die Jahre 1766-1767.
Rechteckige Dose, der Deckel, die Seiten und der Boden mit polierten Goldfeldern. Eingelegte, beschnitzte und gravierte Chinoiserie Figuren in aufwändig gestalteten architektonischen Kulissen aus Abalone Muschel und Perlmutt. Floral gravierte und punzierte Goldfassungen, durchbrochen gearbeitete silberne Öffnungslippe, besetzt mit Diamanten im Altschliff, welliger Zargenrand und Innenkanten.
Provenienz:
- Sotheby's, London, Genf 1986, Lot 264, Verkauf an Dr. Anton C. R. Dreesmann
Dr. Anton C. R. Dreesmann (1923-2000)
Ursprünglich stammte Dr. Dreesmann aus Holland. Dr. Dreesmann vereinte auf einzigartige Weise eine große Karriere als Geschäftsmann, als Professor für Wirtschaftswissenschaften und als großartiger Sammler.
Seine Sammlung goldener Emaildosen und Miniaturen wurde im April 2002 bei Christie's in London versteigert.
Dosen mit aufwändigen Perlmutt-Verzierungen waren um die Mitte des 18. Jahrhunderts in den Gesellschaftskreisen der Großstädte wie Paris, Berlin oder Dresden ungemein beliebt.
Dominique-Francois Poitreau (um 1725 bis 1781)
Dominique Francois Poitreau wurde um 1725 als Sohn des Landschafts- und Portraitmalers Etienne Poitreau geboren; sein Vater war Mitglied der "Academie Royale de Peinture et de Sculpture" in Paris. Dominique-Francois begann am 11. Januar 1741 im Alter von 16 Jahren eine Lehre bei Pierre Ferrat, der später ein "Garde" der Goldschmiedezunft in Paris wurde. Nachdem er am 16. Juli 1757 als Meister unter der Bürgschaft des Goldschmiedes Francois Delafosse eingetragen wurde, lebte Poitreau im Cour Neuve du Palais, dem heutigen Justizpalast. Drei Jahre später zog er nach Cour Dauphine au Palais und arbeitete bis 1781. Goldene Schnupftabaksdosen von Poitreau befinden sich im Louvre (Sammlung Schlichting), im Victoria und Albert Museum und im Ashmolean Museum in Oxford (Hanbury Collection).
Quelle: "Gold Boxes and Miniatures of the Eighteenth Century" von Serge Grandjean, Kirsten Aschengreen Piacenti, Charles Truman, Anthony Blunt; London 1975, S. 342
Chinoiserie
Die Chinoiserie-Kunst im Europa des 18. Jahrhunderts orientierte sich an chinesischen Vorbildern und war zur damaligen Zeit sehr populär. Die Begeisterung für die chinesische Kunst rührte sowohl von einem allgemeinen Interesse an exotischen und fremden Kulturen her, wie auch von der Vorstellung, es handele sich bei China um ein riesiges friedliches Reich, in dem sich sogar die einfachsten Schichten mit Literatur und Philosophie beschäftigten.
Quelle: Wikipedia "Die freie Enzyklopädie" - "Chinoiserie", http://de.wikipedia.org/wiki/Chinoiserie, Stand: 14.02.2009

schätzpreis
40.00060.000 €
Realisierter Preis
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