92. Auktion

14.11.2015

Lot 316

Charles Adolphe Montandon, Werk Nr. 22345, 54 mm, 188 g, circa 1868
Schwere Savonnette mit Minuten-Tourbillon und Mahagonischatulle
Geh.: 18Kt Gold, gestuft, glatt, Goldcuvette. Ziffbl.: Email, radiale röm. Stunden, kleine Sekunde, signiert, filigrane, gebläute Stahlzeiger. Werk: Brückenwerk, Schlüsselaufzug, streifendekoriert, vernickelt, Kette/Schnecke, spiegelpolierter Tourbillon-Stahlkäfig, verschraubter Goldchaton, Kolbenzahn Ankerhemmung, Goldschrauben-Komp.-Unruh, gebläute Unruhspirale.
Der Fabrikant Charles Adolphe Montandon pflegte von Le Locle aus offenbar auch Beziehungen zum amerikanischen Markt, wie aus dem US-Patent für eine seiner Uhrenkonstruktionen im Jahr 1873 hervorgeht. Vom selben Hersteller ist ein weiteres Chronometer- Tourbillon mit der No. 18643 bekannt, das 1984 auf einer Auktion in Genf auftauchte, etwa 1865 hergestellt wurde und in seiner Beschreibung (u.a. ebenfalls Savonette-Gehäuse) dem vorliegenden recht genau gleicht. Beide gehören der sogenannten zweiten Generation an, die sich ab Anfang der 60er Jahre des neunzehnten Jahrhunderts in der Schweiz insbesondere im Zusammenhang mit der Gründung und Eröffnung des Observatoriums in Neuchâtel entwickelte und durch leichtere Drehgestelle und Unruhen auszeichnete, mit entsprechenden Folgen für die Ganggenauigkeit: Jetzt lagen die täglichen Gangabweichungen teilweise bei einem Viertel derjenigen, die noch zu Breguets Zeiten üblich waren. Es besteht kein Zweifel, daß Konstruktion und Herstellung des Drehgestells der vorliegenden Uhr nicht von Montandon stammen, sondern von einem der wenigen zeitgenössischen Tourbillon-Spezialisten, wie Ernest Guinand aus Le Locle oder Auguste Grether aus Les-Ponts-de-Martel.

schätzpreis
22.50030.000 €
Realisierter Preis
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