91. Auktion

16.5.2015

Lot 700

Victor Kullberg, 105 Liverpool Road, London, Werk Nr. 3811, 54 mm, 167 g, circa 1884
Hochfeine Beobachtungsuhr mit 36h Gangreserveanzeige
Geh.: 18Kt Gold, gestuft, glatt, monogrammiert "CH", 18Kt Goldcuvette, Gehäusemacher-Punzzeichen "EW". Ziffbl.: Email, radiale röm. Stunden, kleine Sekunde bei "9", gebläute Spade-Zeiger. Werk: 2/3-Platinenwerk, gekörnt, vergoldet, signiert: "Diploma of Honour, Vienna Exhib.n 1873, The Gold Medals, Paris 1867, Havre 1868, Naples 1871 & Trieste 1871", zwei bekrönten Punzen für "Maker to the Admiralty" und Preismedaillen 1860, 1862 und 1864,profilierte Pfeiler, Kette/Schnecke, wahlweise Schlüssel- oder Kronenaufzug, Federchronometerhemmung nach Thomas Earnshaw, Gold-Chronometerrad, Goldräderwerk, Goldschrauben-Kompensationsunruh, freischwingende, gebläute, zylindrische Unruhspirale, Diamantdeckstein auf Unruh, chatonierter Rubindeckstein auf Ankerrad. Viktor Kullberg
Viktor Kullberg wurde 1824 in Visby auf der schwedischen Insel Gotland geboren. Ab 1840 ging er bei einem Chronometer-Hersteller in die Lehre, und arbeitete nach Abschluß seiner Ausbildung für Louis Urban Juergensen in Kopenhagen. 1851 ging Kullberg aus Anlass der Weltausstellung nach London; er blieb im Anschluß daran in England und arbeitete als Hersteller von Marine- und Taschenchronometern, für die er etliche Neuerungen entwickelte. Für seine qualitativ hochwertigen Werke und die Leistungsfähigkeit seiner neuen Hilfskompensation erhielt Kullberg immer wieder Bewertungen in Chronometertests weltweit und wurde mit zahlreichen Gold- und Silbermedaillen ausgezeichnet. Aufgrund seines weltweiten Handels und seines international guten Rufes wurde er 1874 als Chronometer-Hersteller der schwedischen und der norwegischen Marine ausgewählt und der Leiter der königlichen Sternwarte Greenwich sagte über eine von Kullbergs Uhren, die an den Tests in Greenwich 1882 teilnahm, dies sei "der beste Chronometer der dort je getestet wurde". Kullberg blieb unverheiratet, hatte jedoch zwei Söhne. Nach seinem Tod am 7. July 1890 erbten diese gemeinsam mit Kullbergs Neffen Peter John Wennerstrom den Betrieb. Nach dem Tod von Kullbergs Söhnen wiederum kauften Wennerstrom und sein Sohn die verbleibenden Anteile der Firma, die später von Sanfrid Lindquist bis zur Zerstörung der Räumlichkeiten im Zweiten Weltkrieg weitergeführt wurde.
Quelle: Paul M. Chamberlain, "It's about Time", New York, Seiten 435-437
Das Goldgehäuse ist eine Arbeit des Gehäusemachers Edgar Wilkins, der sein Zeichen am 8. Oktober 1883 eintragen ließ und zunächst in 3 Upper Charles Street, Northampton Square, Clerkenwell2, arbeitete, später aber nach 17 President Street, King Square, Clerkenwell, verzog, wo er noch 1897 bis 1899 als Gehäusemacher eingetragen ist.

Verkauft

schätzpreis
8.50011.000 €
Realisierter Preis
10.500 €