92. Auktion

14.11.2015

Lot 514

William Clark, York, Werk Nr. 275, 48 mm, 103 g, circa 1778
Edle Doppelgehäuse-Goldemail-Spindeltaschenuhr mit bedeutender Miniaturmalerei William Hopkins Craft zugeschrieben
Geh.: Außengehäuse - 22Kt Gold, die Rückseite mit ovaler Emailminiatur eines jungen Mädchens mit ihrem Hund in idealisierter Landschaft, umgeben von einer Bordüre aus weißen Emailperlen und transluzid kobaltblauem Email auf guillochiertem Grund, Drücker zum Öffnen des Gehäuse mit Halbperle besetzt, à goutte, großes Außenscharnier. Innengehäuse - 22Kt Gold, glatt, Gehäusemacher-Punzzeichen "RP". Ziffbl.: Email, radiale röm. Stunden, Louis-XVI-Zeiger. Werk: Vollplatinenwerk, Schlüsselaufzug, feuervergoldet, aufgelegte floral gravierte Ornamente, signiert, Kette/Schnecke, quadratische Balusterpfeiler, dreiarmige Stahlunruh, durchbrochen gearbeiteter, floral gravierter Unruhkloben.
William Hopkins Craft wurde um 1730 in Tottenham/England geboren. Bevor er für David Rhodes bei den Wedgwood und Bentley Werkstätten arbeitete, soll er als Emaillieur in Paris tätig gewesen sein. 1768/1769 war Craft bei Wedgewood mit dem Dekorieren berühmter neoklassizistischer Vasen beschäftigt. Im Jahre 1770 verließ Craft die Wedgewood Werkstätten und wandte sich nun ausschließlich der Emailmalerei zu. Als versierter Portrait Miniaturmaler, dekorierte er auch eine kleine Stückzahl Uhrengehäuse und Chatelaines, häufiger jedoch große Emailportraits, wie das von Sir Joshua Reynolds (1786) im Ashmolean Museum und das von Sir William Hamilton (1802) im Britischen Museum, beide 17 cm hoch. Craft war außerdem auf Allegorien spezialisiert. Gelegentlich verband er die Porträtmalerei mit Allegorien, wie zum Beispiel bei dem Portraitpaar Georges III. und Königin Charlotte aus dem Jahr 1773, welches sich heute im Britischen Museum befindet: George III. als Herrscher des Meeres, der auf Amerika tritt ("George III as Lord of the Sea trampling America") und Königin Charlotte als Demeter/Ceres ("Queen Charlotte als Ceres"). Zu den zahlreichen Kunden Crafts zählten Mitglieder des Königshauses, Politiker und Wissenschaftler. Zwischen 1774 und 1795 stellte er an der Königliche Akademie insgesamt siebzehn Arbeiten aus.

Verkauft

schätzpreis
8.90012.000 €
Realisierter Preis
12.400 €