93. Auktion

14.5.2016

Lot 556

George Graham, London, "The Abercorn Graham", Werk Nr. 644, Höhe 2310 mm, circa 1724
Bedeutende, museale englische Standuhr mit 8 Tagen Gangdauer, Stundenschlag und Datumsanzeige aus dem Besitz des Herzogs von Abercorn
Geh.: Nussbaum, der Türrand dreifach mit der Nummer 644 punziert. Ziffbl.: versilberte Ziffernringe auf vergoldeter Messingplatte, zweifach signiert "Geo: Graham, London", in den Ecken Rankwerk mit indianischen Masken, zwei verschließbare Öffnungen für den "bolt and shutter"-Mechanismus. Werk: massives, rechteckiges Messingplatinenwerk, nummeriert, Anker-Hemmung, Messingstabpendel mit Messinglinse, Aufhängung über Pendelfeder.
Über die Innenseite der Fronttür verteilt finden sich - wenn auch sehr schwer leserlich - verschiedene handschriftliche Notizen beginnend mit den Jahren 1724 und 1725, die die Regulierung der Uhr betreffen. Das weit über zwei Meter hohe repräsentative Gehäuse befindet sich - wie auch das Zifferblatt und das Werk - in einem hervorragenden Zustand.
Diese Uhr wurde im Sommer 1979 im Londoner Auktionshaus Christie's versteigert, eingeliefert vom Marquess of Hamilton. Dort wurde sie von einem deutschen Sammler erworben und befand sich seitdem in dessen Besitz.
Duke of Abercorn (Herzog von Abercorn) - nach dem schottischen Ort Abercorn - ist ein erblicher britischer Adelstitel in der Peerage of Ireland. Er wird vom Oberhaupt der irischen Nebenlinie der schottischen Familie Hamilton geführt.
George Graham (1673-1751) begann 1688 eine Lehre bei Henry Aske, bei dem er sogar als "Freeman der Clockmakers Company" weiter arbeitete. Von 1695-1711 arbeitete er bei Thomas Tompion, danach ging er eine Partnerschaft mit ihm ein. Nach Tompions Tod wurde Graham dessen Nachfolger und firmierte unter der selben Adresse in der Londoner Fleet Street. Als einer der wichtigsten Uhrmacher Englands war Graham ab 1721 "Fellow" der Royal Society, 1722 "Member of the Council" und schließlich wurde er "Master" der Clockmakers Company. Seine wichtigsten Erfindungen waren im Jahr 1715 die Graham-Hemmung, 1726 das temperaturkompensierte Quecksilberpendel und im Jahr 1725 die Verbesserung der Zylinderhemmung zu ihrer heutigen Form.

Verkauft

schätzpreis
35.000100.000 €
Realisierter Preis
62.000 €