101. Auktion

16.11.2019

Lot 610

Claude Pascal Hagae Hollandiae, Höhe 330 mm, circa 1665
Frühe, holländische "Pendule Religieuse" im "Hague Stil"
Geh.: ebonisiertes Holz und rotes Schildpattfurnier, profiliert, seitliche Sichtfenster, verglaste Front mit flankierenden Säulen und gesprengtem Bogengiebel. Ziffbl.: Messingplatte mit aufgelegtem schwarzen Samt, silberner Ziffernring mit eingelegten radialen röm. Zahlen, durchbrochen und floral verzierte Stahl-Zeiger, montiertes silbernes Repoussé Signaturschild vor Öffnung für Pendelkontrolle. Werk: Rechteckform Messingwerk 120 x 100 mm, großes Federhaus, Spindelhemmung, Schlüsselaufzug, balusterförmige Werkspfeiler, Schlossscheibe, 1 Hammer / 1 Glocke, Kurzpendel mit Fadenaufhängung.
Dieses Stück ist im wahrsten Sinne des Wortes ein "Dachbodenfund". Die Uhr wurde in Kanada beim Räumen eines Dachbodens gefunden.
Ähnliche Uhren von Claude Pascal sind abgebildet und beschrieben in: Dr. Reiner Plomp, "Spring driven Dutch pendulum clocks 1657-1710", Schiedam 1979, Band 1, S. 284-291.
Claude Pascal (geb. vor 1635, gest. um 1673) kam wohl ursprünglich aus Genf und heiratete im Jahr 1655 in Den Haag. Im Jahr zuvor hatte er Christiaan de Wielick als Lehrling angenommen. Nach dem Tod von Salomon Coster stellte Pascal mindestens sechs Pendeluhren für Pariser Kunden her, wobei Huygens als Zwischenhändler fungierte. Pascal selbst hielt sich 1670 in Paris auf und starb zwischen 1672 und 1674. Seine Tochter Anne Marie heiratete 1678 den Uhrmacher Pierre Batard. Claude Pascal stellte nicht nur Großuhren, sondern auch Kleinuhren her, von denen sich eine im Victorian und Albert Museum in London befindet.
Quelle: "Spring driven Dutch pendulum clocks 1657-1710" von Dr. Reiner Plomp, Schiedam 1979, S. 182.

Verkauft

schätzpreis
10.00020.000 €
Realisierter Preis
13.800 €