102. Auktion

29.6.2020

Lot 403

Robin à Chalons, Höhe 370 mm, circa 1810
Bedeutende Directoire "Pendule Au Bon Sauvage" - "Le Portefaix" aus vergoldeter und patinierter Bronze mit Halbstunden/Stundenschlag
Geh.: Bronze, feuervergoldet und patiniert, teilweise poliert. Ziffbl.: Email. Werk: rundes Messing-Vollplatinenwerk, 1 Hammer / 1 Glocke, Hakenhemmung, Schlossscheibe, Kurzpendel mit Fadenaufhängung und sternförmiger Pendellinse.
Das runde Email-Zifferblatt ist in einem großen Baumwollballen untergebracht, den ein zügig vorwärtsschreitender Mann auf seiner Kiepe trägt. In der rechten Hand hält er einen Brief, mit der linken stützt er sich auf seinen Wanderstab aus Bambusrohr. Auf dem Kopf trägt er einen breitkrempigen Hut, der sein freundliches Gesicht mit den strahlenden Augen vor dem Sonnenlicht schützen soll.
Die Figur steht auf einem ovalen, polierten Sockel der an der Vorderseite mit applizierten Flachreliefs verziert ist. Sie zeigen ein zwischen Palmblättern schaukelndes Äffchen und Paradiesvögel auf gefüllten Fruchtkörben.
Der sogenannte "Portefaix" wurde 1808 von dem Bronzier Jean André Reiche entworfen und von mehreren Uhrmachern verwendet. Eine Neuerung in der Komposition ist, dass die Figur frei steht, wie eine autonome Plastik. Das Uhrwerk wird vollkommen in die Darstellung integriert.
Ausführungen dieser Uhr befinden sich in den großen Museen, wie z.B. dem Musée des Arts Décoratifs in Paris.
Ein nahezu identischer "Portefaix" ist abgebildet und beschrieben in Elke Niehüser, "Die Französische Bronzeuhr", München 1997, Seite 149, ein weiterer in Tardy, Vol. 2, La Pendule Francaise, Paris, 1981, Seite 248, sowie in H.M. Vehmeyer "Clocks: Their origin and development 1320-1880", Band II, Wilsele 2004, S. 874 - 877.

schätzpreis
12.00016.000 €
Realisierter Preis
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