104. Auktion

22.5.2021

Lot 451

Jean-Antonine Lépine
St. Georg

Dekorative Spindeltaschenuhr im kugelförmigen Neo-Renaissance Silbergehäuse mit korrespondierendem Prunk-Chatelaine

Verkauft

schätzpreis
3.0004.500 €
Realisierter Preis
3.000 €
Merkmale
Gehäuse
Silber, beidseitig verglast.
Zifferblatt
Champlevé Email.
Werk
Vollplatinenwerk, Kette/Schnecke, dreiarmige Messingunruh.
Maße33 mm
Circa1780/1870
LandFrankreich und Österreich-Ungarn
Gewicht103 g


Das silberne, drei-strängige, mehrgliedrige Chatelaine mit Schlüssel und Signet ist reich verziert mit Türkisen und Granaten. Es trägt die zeitgenössischen, österreich-ungarischen Silberstempel und die Meisterpunze HB. Die schön gearbeitete Klammer zeigt auf der Vorderseite den Heiligen Georg als Drachentöter zu Pferd mit Resten von polychromem Email.
Gemäß den Vorstellungen des Historismus, mit seiner Wertschätzung vergangener Kulturleistungen, bekam das Spindeltaschenuhrenwerk aus dem 18. Jahrhundert ein neues Gehäuse und ein neues Zifferblatt in der Manier der Renaissance; zu Präsentationszwecken wurde es in einer Kugel aus Glas und Silber untergebracht und mit einem prächtigen Chatelaine versehen.
Im Jahre 1744 ging Jean-Antonine Lépine (1720-1814) nach Paris, um in der Werkstatt von André-Charles Caron zu arbeiten. Nach der Hochzeit mit Carons Tochter legte er 1756 die Meisterprüfung ab. Lépine wurde 1763 bekannt als er eine neuartige Mechanik für Taschenuhren mit Schlagwerk erfand, die 1766 in den "Mémoires de l'Académie des Sciences" veröffentlicht wurde. 1765 ernannte man ihn zum "Horloger du Roi", ein Jahr später übernahm er die Werkstatt seines Schwiergervaters Caron. Durch sein Konzept, die Rückplatine durch Brücken und Kloben zu ersetzten, um die Wartung der Uhren wesentlich zu erleichtern, gelang ihm 1770 der Durchbruch. 1792 bildete er eine Partnerschaft mit Claude-Pierre Raguet und nannte sich fortan "Horloger du Roi".