96. Auktion

18.11.2017

Lot 10

Jean II Rousseau, Genf, 37 x 29 mm, 54 g, circa 1650
Bedeutende, einzeigrige Halsuhr im Form einer Tulpenblüte
Geh.: Messing, feuervergoldet. Ziffbl.: Messing, feuervergoldet, silberner Ziffernring mit radialen röm. Zahlen. Werk: ovales Vollplatinenwerk, Darmsaite/Schnecke, Spindelhemmung, obenliegendes gebläutes Gesperr, zweiarmige Eisenunruh ohne Unruhspirale.
Das vergoldete Messinggehäuse besitzt drei aufklappbare Gehäuseschalen mit facettierten Bergkristallgläsern. Ihre Lunetten sind mit Blattwerk graviert, die dazwischenliegenden Zwickel mit Blüten und Blattranken. Ähnlich dekoriert auch das vergoldete Messingzifferblatt mit aufgelegtem silbernen Ziffernring und einer gravierten Stadtansicht in dessen Zentrum. Der Anhänger ist wie eine Schlaufe geformt, verdreht und graviert, und ähnelt einem Blütenstiel.
Eine ähnliche tulpenförmige Uhr befindet sich im Britischen Museum.
Im Patek Philippe Museum in Genf befinden sich insgesamt sechs Uhren aus der Familie Jean Rousseaus.
In der Ausstellung "Timepieces signed Rousseau" welche vom 11. Mai bis 13. Oktober 2012 im Patek Philippe Museum stattfand, wurden etwa dreißig der insgesamt sechzig bekannten Uhren, die den Namen Rousseau tragen, ausgestellt. Sie stammten alle aus Privatsammlungen, öffentlichen und privaten Museen.
Jean II Rousseau (1606-1684) stammte aus einer angesehenen Genfer Uhrmacherdynastie. Rousseau hatte 12 Kinder, von denen fünf das Uhrmacherhandwerk erlernten. Sein Urenkel war der berühmte Philosoph Jean-Jacques Rousseau (1712-1778).
Rousseau fertigte eine Reihe bedeutender Uhren, darunter solche in Kreuzform, als Totenkopf (Memento Mori) oder auch astronomische Uhren. Heute befinden sich viele Uhren Jean Rousseaus in bedeutenden Museen, wie dem Patek Philippe Museum in Genf, dem Victoria & Albert Museum, London, dem Louvre und dem Metropolitan Museum of Art in New York.
Provenienz: Dr. Folschveiller, Avignon, Frankreich.

Verkauft

schätzpreis
50.00070.000 €
Realisierter Preis
99.200 €